Wichtige Grundlagen für den Fenstereinbau

27.04.2018
Grundlagen für den Fenstereinbau

Grundlagen für den Fenstereinbau

Der Einbau neuer Fenster ist rein technisch nicht sehr schwierig. Es gibt allerdings viele Kleinigkeiten zu beachten, damit die guten Dämmeigenschaften neuer Fenster nicht durch unsachgemäßen Einbau verschlechtert werden. Neben Montageanleitungen zu verschiedenen Fenstertypen gibt es dazu im Internet auch gute Videotutorials.


Fensterlaibung für den Fenstereinbau vorbereiten und Aufmaß nehmen

Egal, ob Sie Fenster im Altbau ersetzen wollen oder im Neubau einbauen, die Vorbereitung der Laibung, in die die Fenster eingesetzt werden, ist immer gleich. Mauerwerk oder Holz in der Laibung müssen sauber, staub- und fettfrei sein. Größere Unebenheiten sind auszugleichen.

Das Aufmaß für das Fenster ist die lichte Höhe zwischen Ober- und Unterkante der Laibung und die lichte Breite zwischen rechter und linker Kante. Messen Sie Höhe und Breite jeweils an mehreren Punkten (oben, Mitte, unten, bzw. rechts, Mitte, links) und benutzen Sie als Angaben für den Fensterbauer die beiden geringsten Maße. Manchmal ist es mit bloßem Auge nicht zu erkennen, dass eine Laibung nicht völlig parallel ist und oben oder unten minimal schmäler. Damit das Fenster samt ausreichender Montagefuge in die Laibung passt, verwenden Sie also das geringste gemessene Maß und ziehen nach Angaben des Herstellers noch ab, was für die Montagefuge benötigt wird, meist zwischen 10 und 30 Millimeter.


Fenster für den Einbau vorbereiten

Sind ihre Fenster geliefert, ordnen Sie sie den einzelnen Fensteröffnungen zu. Wenn Sie an mehreren Fenstern gleichzeitig arbeiten, markieren Sie Rahmen und Flügel, damit Sie beide später wieder einander zuordnen können. Um den Flügel aus dem Rahmen zu nehmen, wird am oberen Beschlag der Sicherungsstift entfernt, bei manchen Fabrikaten nach oben, bei anderen nach unten. Stellen Sie die Fensterflügel sicher auf einer weichen Unterlage ab, damit keine Kratzer entstehen. An den Fensterrahmen können Sie nun die Schutzfolie entfernen, denn das geht nach dem Einbau nur schlecht.
Falls Sie die Fenster mit Rahmenschrauben befestigen, müssen Sie nun die dafür notwendigen Bohrungen durchführen. Sie brauchen dazu bei Kunststoff- oder Metallfenster einen Stahlbohrer, bei Holzfenstern einen Holzbohrer in der vom Hersteller angegebenen Stärke. Auch für die Platzierung der Bohrungen finden Sie Angaben des Herstellers.
Bei Verwendung von Fensterlaschen zur Montage bringen Sie diese nun nach Herstellerangeben am Fensterrahmen an.


Fensterrahmen einsetzen

Nun können Sie den Fensterrahmen in der Laibung ausrichten. Verwenden Sie dafür Unterlegscheiben und Keile aus Kunststoff oder Holz. Überprüfen Sie, ob auf allen Seiten eine ausreichend breite Montagefuge vorhanden ist und mit einer Wasserwaage, ob das Fenster in allen Richtungen senkrecht steht. Wichtig ist auch, in welcher Ebene Sie das Fenster anbringen. Je weiter außen Sie es montieren, desto besser ist das für die Dämmeigenschaften. Am besten ist es sogar, wenn das Fenster in die dem Mauerwerk vorgelagerte Dämmung eingesetzt wird. Zumindest aber sollte es außen bündig mit dem Mauerwerk installiert werden, damit die Dämmung den Rahmen überlappen kann. In Mauerwerk müssen Sie nun die entsprechenden Bohrungen in der Laibung machen und Dübel platzieren, bei einer Holzlaibung können Sie den Fensterrahmen direkt festschrauben. Überprüfen Sie während des Schraubens immer wieder, ob die Ausrichtung des Rahmens noch genau stimmt und justieren Sie gegebenenfalls nach.
Wenn der Rahmen fixiert ist, sollten Sie den Fensterflügel einhängen und überprüfen, ob alles passt und dicht schließt.


Montagefuge dämmen und verschließen

Zum Dämmen der Montagefuge kommen unterschiedliche Methoden in Frage. Die verbreitetste ist auch heute noch das Dämmen mit Montageschaum, der aber zunehmend von Dichtbändern und Rundschnüren abgelöst wird. Außerdem kommt auch das althergebrachte Ausstopfen mit Naturmaterialien wie Kokos oder Wolle in Frage. Beim Ausschäumen können die Keile in der Montagefuge verbleiben, bei der Verwendung von Bändern oder beim Ausstopfen werden sie entfernt.
In jedem Fall wird heute außen ein Kompriband verwendet, um Luftdichtigkeit herzustellen, das sich nach dem Einbau ausdehnt und außerdem schlagregendicht ist. Auch für innen werden entsprechende Kompribänder angeboten, die dampfdiffusionsdicht sind.
Anschließend werden außen und innen Fensterbänke montiert. Sind diese Arbeiten erledigt, kann die Laibung verputzt, beziehungsweise im Holzbau eine Verkleidung aus Holz oder Gipskartonplatten gebaut werden.