Richtig lüften im Haushalt

30.01.2019

Manuell oder vollautomatisiert!?


Fenster auf und lüften

Fenster auf und lüften

Diese Vorteile birgt eine kontrollierte Wohnraumlüftung

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Eine Lüftungsanlage für ein gutes Raumklima

Lüftungsanlage für ein gutes Raumklima

Wie es funktioniert, einen Raum „richtig“ zu lüften, das haben die meisten Häuslebauer ohnehin schon raus. Die wichtigste Grundregel zum Lüften – Stoßlüften anstatt Dauerkipp – hat jeder Eigenheim-Besitzer sicherlich bereits für sich verinnerlicht. Warum eine Lüftungsanlage dennoch eine sinnvolle Investition ist, verrät dieser Beitrag.


Eine Lüftungsanlage sorgt für frische Luft und noch mehr

Ein geregelter Luftaustausch ganz ohne Energieverlust? Das geht und wird in Neubauten, die – um Energieverluste zu verhindern – extrem gut isoliert sind, immer häufiger praktiziert. Eine moderne Lüftungsanlage vom Markenhersteller übernimmt gleich mehrere Aufgaben auf einmal:

  • Eine Lüftungsanlage sorgt für einen regelmäßigen Luftwechsel und beugt so der Schimmelbildung vor. Es wird empfohlen, stündlich das 0,4-Fache der Luft im Raum zu tauschen. Dafür sorgt eine Lüftungsanlage voll-automatisch. Schimmel entsteht beispielsweise durch eine hohe Luftfeuchtigkeit als Folge einer mangelhaften Lüftung. Die Vorform des Schimmels sind Feuchtigkeitsschäden. Diesen beugt ein regelmäßiger Luftaustausch vor.
  • Eine Lüftungsanlage hilft aktiv beim Geldsparen, denn anstatt das Fenster zu öffnen (wobei auch teuer erwärmte, geheizte Luft entweicht), sorgt die Lüftungsanlage für einen sparsamen Luftaustausch. So nivelliert die Lüftungsanlage auch die Krux, dass in besonders dichten Neubauten wenig Luftaustausch passiert – gut für die Energierechnung, schlecht für den Luftaustausch.

In sanierten Immobilien und Neubauten wird auf ein Höchstmaß an Wärmedämmung und Energieeffizienz geachtet. Deswegen wird auf eine kontrollierte Wohnraumlüftung gesetzt. Diese Anlagen setzen so das technisch um, was manuell schwer leistbar ist. Idealerweise nämlich erfolgt etwa viermal bis sechsmal am Tag ein fünfminütiges Lüften. Das heißt: Heizung aus. Fenster auf. In der Praxis lässt sich diese manuelle Form des idealen Lüftens nur schwerlich umsetzen.


Diese Vorteile birgt eine kontrollierte Wohnraumlüftung

Eine Lüftungsanlage bietet nicht nur Komfort (weil das manuelle Lüften an Bedeutung verliert), sondern birgt auch zahlreiche weitere Vorteile: Die Qualität der Raumluft verbessert sich, schädliche Emissionen werden verringert, Feuchtigkeitsschäden werden minimiert. Die Folge dieser Hauptvorteile sind weitere Pluspunkte, denn: Der Energieverbrauch wird reduziert. Zudem erhöht sich der Lebenskomfort deutlich.

An dieser Stelle entscheidend ist der Faktor „Raumklima“. Dieses wirkt sich nicht nur auf die Immobilie, das Inventar und das Mobiliar aus, sondern vor allem auch auf die Bewohner in einem Haus. Die entscheidenden Einzelfaktoren auf dem Weg zu einem wahren Wohlfühlklima sind die Reinheit der Luft (geringer CO2-Pegel bei maximal 300 bis 400 ppm), eine angepasste Luftfeuchtigkeit (zwischen 40 und 50 Prozent), regelmäßige Luftbewegungen (zwischen 0,1 und 0,15 m/s), eine angepasste Raumtemperatur (zwischen 19 und 23 Grad Celsius) sowie die Temperaturen der Umschließungsflächen.


Zentral oder dezentral!? Diese Varianten von Lüftungsanlagen gibt es

Die dezentrale Wohnungslüftung kommt häufig dann zum Einsatz, wenn eine Sanierung in einer Bestandsimmobilie ansteht, wenn bereits das Problem der Feuchtigkeit offensichtlich wurde oder wenn eben diesem Problem in nassen Räumen (Küche und Bad) vorgebeugt werden soll. Verbaut wird die dezentrale Wohnungslüftung, die es mit oder ohne Möglichkeit der Wärmerückgewinnung gibt, in der Außenwand des jeweiligen Raumes. In der Regel handelt es sich dabei um Einzelgeräte. Bei der Wahl sollten Faktoren wie Schallemissionen, Wartungs- und Reinigungsoptionen sowie eine Regelung der Ventilatoren kaufentscheidend sein, um bestmögliche Lüftungsergebnisse mit Komfort zu verbinden.

  1. Die zentrale Wohnungslüftung gibt es in zweierlei Anlagenformen: als Abluftanlage (1) und als Zu-/Abluftanlage (2). Um eine zentrale Wohnraumlüftung umsetzen zu können, müssen Lüftungsleitungen verlegt werden. Für diese ist Platz in Zwischendecken, in Betondecken, in Wänden sowie im Boden. Eine zentrale Lüftung ist eine praktische Komplettlösung im Neubau sowie bei umfangreichen Sanierungen. Variante 1, die reine Abluftanlage, ist die günstigere Variante und funktioniert so: Ist die Luft verbraucht, wird sie buchstäblich abgesaugt. Im Austausch gibt es via Unterdruck-Mechanismus frische Luft. Dabei unterscheiden sich die Räumlichkeiten. Abgesaugt wird über das Kanalnetz die „verbrauchte“ Luft aus Bad, Küche und WC. Es entsteht ein Unterdruck in der Wohnung, wodurch automatisch frische Luft über Außenluftdurchlässe in Schlaf-, Kinder- und Wohnräume nachströmt. Denkbar ist die weitere Nutzung der (warmen) Abluft für die Heizung oder die Warmwasserbereitung.
  2. Variante 2, die Zu-/Abluftvariante, saugt die verbrauchte Luft ebenfalls in den Ablufträumen Bad, Küche und Gäste-WC ab. Sie wird aber vor dem Ausblasen in dem zentralen Gerät an der frischen Zuluft vorbeigeführt, dabei wird die Wärmeenergie der Abluft automatisch auf die kalte Zuluft übertragen. Mithilfe dieser Wärmerückgewinnung kann etwa 90 Prozent der Abluftenergie weiterverwendet werden. Um saubere Luft zurückzuführen, wird die Luft gefiltert, bevor sie als Zuluft ins Haus kommt. Damit wird die Lüftungsanlage auch zur Wohltat für jede Allergiker-Nase. So wird die automatisierte Lüftungsanlage zum wichtigen Faktor, um Energie zu sparen und die Gesundheit der Bewohner im Haus aktiv zu schützen.


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