Ratgeber Eigenheimbau - Welche Versichrungen sind für Bauherren relevant?

28.04.2023

Das sollten Bauherren wissen


Ratgeber Eigenheimbau

Ratgeber Eigenheimbau

Der Traum vom Eigenheim steht bei vielen Menschen zur Debatte und viele überlegen, was alles bedacht werden muss, wenn ein Haus gebaut werden soll. Nicht nur hinsichtlich des Hauses, sondern auch hinsichtlich der Rahmenbedingungen müssen einige Themen abgedeckt werden, bevor ein Bauvorhaben in die Tat umgesetzt werden kann. Das bedeutet konkret, dass man sich auch Gedanken darüber machen sollte, welche Versicherungen benötigt werden könnten. Zu den am häufigsten genannten Versicherungen zählt die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Diese dient zum Schutz bei Ansprüchen Dritter. Während der verschiedenen Bauphasen kann es schnell zu Situationen kommen, in denen man sich gegenüber den Schadenersatzansprüchen Dritter absichern sollte. Wenn es dazu kommt, dass eine Baustelle unzureichend abgesichert wird und eine unbeteiligte Person eine Verletzung erleidet, muss man die Kosten hierfür nicht gerade selten selbst tragen. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung kann in diesem Fall sehr hilfreich sin und für die entstehenden Kosten aufkommen. Wichtig ist, dass im Vorfeld auch die Versicherungssumme geprüft werden muss.

Private Haftpflichtversicherung versus Bauherrenhaftpflichtversicherung in der Praxis

Weit verbreitet ist die Meinung, dass die private Haftpflicht bei bestimmten Schäden und Unfällen helfen kann. Das ist jedoch nicht unbedingt immer der Fall, denn es gibt sogar Policen im Bereich der privaten Haftpflichtversicherung, die Bauvorhaben komplett ausschließen. Ebenfalls kann es sein, dass die Bausumme eine Obergrenze hat. Das heißt das z.B. maximal Bauvorhaben bis 100.000 Euro abgesichert werden können. Bei der Errichtung eines Hauses ist man schnell über diesen Betrag hinaus und demzufolge greift der Schutz der Versicherung nicht. Die Versicherungssumme bei einer Bauherrenhaftpflichtversicherung ist oftmals sehr viel höher, so dass auch Millionenbeträge abgedeckt werden können. Die Versicherungssumme und der Umfang einer privaten Haftpflichtversicherung hingegen reicht meist aus, um kleinere Sanierungsmaßnahmen im eigenen Haus abdecken zu können. Bei Fragen lohnt es sich, in der eigenen Police nachzusehen, oder z.B. die Versicherung im Vorfeld zu kontaktieren und genau nachzufragen, ob die eigene Maßnahme abgedeckt wird.

Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig, aber nicht für jeden erschwinglich

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist in etwa so relevant, wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Alltag. Diese Versicherung greift, wenn jemand nicht mehr berufsfähig ist und seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann. Im Vorfeld wird durch die Höhe der Beiträge und durch die Versicherungsleistungen genau definiert, welcher Schadensfall mit welchen Zahlungen verbunden ist. Oftmals wird z.B. ein bestimmter Grad an körperlicher Einschränkung erforderlich, damit die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt. Der Verdienstausfall kann durch die Versicherungssumme gedeckt werden. Leider können sich viele Bauherren diesen wichtigen Schutz nicht mehr leisten. Denn die monatlichen Beiträge sind für viele leider zu hoch, da der Beitrag unter anderem vom individuellen beruflichen Risiko abhängt. Gerade körperlich Tätige werden dadurch benachteiligt. Mit welchen Kosten man rechnen sollte, hat das Portal onverso.de gut dargestellt. Trotzdem sollte man sich um diesen Schutz bemühen, da die meisten Bauherren ihr Eigenheim über einen Kredit finanzieren, der häufig über Jahrzehnte läuft.

Hauskauf über den Bauträger: Muss eine separate Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden?

Wer sich dazu entscheidet, ein Haus über einen Bauträger zu erwerben hat den großen Vorteil, dass er in aller Regel keine zusätzlichen Versicherungen rund um das Haus abschließen muss. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist hier nicht erforderlich, da die Versicherung in der Regel in den Leistungen des Bauträgers bereits inkludiert ist. Das bedeutet, dass der Bauträger auch für die Sicherheit auf der Baustelle zuständig ist. Neben den Haftpflichtversicherungen, die bei einem Bauvorhaben relevant sein können, gibt es auch eine Versicherung, die für den Schutz am Rohbau zuständig ist. Die so genannte Bauleistungsversicherung kann relevant sein, um den Rohbau zum Beispiel vor höherer Gewalt zu schützen. Unwetterereignisse nehmen in zahlreichen Regionen in Europa zu. Schäden am Rohbau können z.B. durch Gerüste entstehen. Glasbruch ist ebenfalls ein Thema, dass hier zu beachten ist. Die Bauleistungsversicherung schützt bei Beschädigungen am Rohbau und sorgt dafür, dass Schäden durch höhere Gewalt, aber auch durch Unwetter versichert werden. Die Versicherung sorgt dafür, dass die Schäden bezahlt werden und auch dafür, dass z.B. bei Diebstahl entsprechende Schutzmaßnahmen vorhanden sind und genutzt werden können.

Feuer ist ebenfalls ein Thema, dass bei einem Rohbau zu einem erheblichen Schaden führen kann. In den Bauleistungsversicherungen kann das Thema Feuer und Brand abgedeckt sein, muss es aber nicht. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Menschen dazu, zusätzlich eine Rohbauversicherung abzuschließen. Oftmals ist die Rohbauversicherung auch eine Leistung, die ergänzend bei einer Bauleistungsversicherung gebucht werden kann, so dass nicht gleich eine komplett neue Versicherung abgeschlossen werden muss.

Auf Baustellen kommt es immer häufiger zum Diebstahl von z.B. Baumaterialien aber auch von Gerätschaften und Maschinen. Wer z.B. für mehrere tausend Euro Dämmmaterial, Fenster und andere Materialien gekauft hat, die irgendwann auf der Baustelle verbaut werden, sollte diese auch entsprechend über eine Bauleistungsversicherung abdecken. Im privaten Bereich spielt auch die Bauhelferunfallversicherung eine wichtige Rolle. Freunde und Bekannte, die gerne dabei helfen, gibt es so gut wie bei jedem Bauvorhaben. Damit auch diese ordentlich versichert sind, falls es zum Beispiel zu einem Personenschaden kommt, ist es ratsam, dass eine gute Bauhelferunfallversicherung vorhanden ist und auch genutzt werden kann. Gerade bei ungelernten Personen, die zum ersten Mal auf einer Baustelle helfen, kann es schnell zu einem Unfall kommen. Das Risiko, dass hier eintritt ist deutlich höher, so dass man im Ernstfall definitiv abgesichert sein sollte.