Hauswasserwerke – Funktionen und Vorschriften im Überblick (Deutschland)

20.08.2014

In Deutschland sind in der Regel alle Gebäude an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen und somit auch mit Leitungswasser versorgt. Allerdings ist diese Versorgung nicht gerade preiswert. Neben der Wasserrechnung der Stadtwerke fallen zusätzlich noch Abwassergebühren an. Kein Wunder also, wenn immer mehr Hausbesitzer nach Alternativen suchen und zumindest einen Teil ihres Wasserbedarfs durch Hauswasserwerke abdecken.


Hauswasserwerke – Funktionen und Vorschriften im Überblick

Hauswasserwerke – Funktionen und Vorschriften im Überblick.

Vorteile eines Hauswasserwerks

In den meisten deutschen Haushalten wird auch die Waschmaschine und WC-Spülung mit dem teuren Trinkwasser aus den öffentlichen Leitungen versorgt. Mit einem Hauswasserwerk können Sie jedoch das Leitungswasser durch kostenloses Regen- oder Brunnenwasser ersetzen. Denn für die Toilettenspülung wird z.B. kein kostbares Trinkwasser benötigt.

Wegen des hohen Kalkgehalts des deutschen Leitungswassers ist es für Ihre Waschmaschine sogar besser, weiches Regenwasser zu nutzen. Ihre Waschmaschine verkalkt nicht so schnell und hat dadurch eine höhere Lebens- bzw. Nutzungsdauer. Doch neben der Nutzung für Toilettenspülung und Waschmaschine kommen Wasserwerke auch noch für folgende Anwendungen zum Einsatz:

  • Trinkwasserversorgung
  • Bewässerungssysteme
  • Versorgung von anderen Sanitäranlagen

Zudem trägt ein Hauswasserwerk aktiv zum Umweltschutz bei, denn der wertvolle Rohstoff Wasser wird nicht verschwendet.

Sie können Hauswasserwerke wahlweise als mobile Lösung oder als Festinstallation verwenden. Möchten Sie den Einsatzort öfters wechseln, ermöglicht eine mobile Anlage einen schnellen Ab- und Aufbau. Muss der Einsatzort nicht gewechselt werden, empfiehlt sich der Einbau einer Festanlage.

Die Installation solch eines Hauswasserwerks ist relativ einfach. Um Vibrationen zwischen dem Hauswasserwerk und den Rohrleitungen zu vermeiden, hat sich die Verwendung von flexiblen Schläuchen bewährt. Diese mindern die Geräuschentwicklung und schonen gleichzeitig das Leitungssystem. Zur Verwendung kommen rostfreie und für Trinkwasserleitungen, geeignete Schläuche.

Der Einsatz von Hauswasserwerken für Trink- und BrauchwasserSoll ausschließlich Brauchwasser für den Betrieb von Waschmaschine & Co. gefördert werden, können Sie mit einem Hauswasserautomaten das kostenlose Regen- oder Brunnenwasser aus dem Wasserfass oder dem Brunnen in ein gesondertes Leitungsnetz pumpen. Möchten Sie aber auch Trinkwasser befördern, benötigen Sie hierzu einen externen Tank.

Hauswasserwerke bestehen gewöhnlich aus einer Wasserpumpe sowie einem speziellen Druckbehälter. Immer dann, wenn ein Haus nicht ans öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen ist, kommt diese Art der Trinkwasserversorgung zum Einsatz. Daher nennt man Hauswasserwerke auch Eigenwasserversorgungsanlagen. Für die Wasserbeförderung kommen, je nach Druckanforderung, ein- oder mehrstufige Kreiselpumpen zum Einsatz.  Die Druckbehälter der Hauswasserwerke sind mit Gas gefüllt. Wird ein bestimmter Druck erreicht, schaltet sich die Pumpe automatisch ab. Entnehmen Sie nun an einem Hahn Wasser, schaltet sich die Pumpe wieder ein und hält so den Leitungsdruck konstant.

Der Gesetzgeber schreibt ein Sicherheitsventil vor, welches sich bei einer Überschreitung des Förderdrucks der Anlage von über 10 Prozent automatisch öffnet. Sobald der Druck den zulässigen Betriebsdruck übersteigt, leitet das Ventil das Gas entweder in die Atmosphäre oder in eine Sammelrohrleitung. Dadurch werden Unfälle vermieden und Schäden am Druckgerät verhindert.


Rechtliche Vorschriften bei Hauswasserwerken

Wenn Sie einen Hauswasserautomaten zur Trinkwasserversorgung Ihres Haushaltes einsetzen, müssen Sie bestimmte Vorgaben einhalten. Außerdem erfolgt eine Überwachung nach der Verordnung über die Qualität von Wasser in der Trinkwasserversorgung. Aber auch schon bei der Verwendung eines Hauswasserwerkes zur reinen Brauchwasserversorgung müssen Sie bestimmte Verordnungen und DIN-Normen einhalten. Unter anderem müssen Sie bei der Installation der Anlage darauf achten, dass diese vor Frost geschützt, aber dennoch möglichst an einem eher kühlen Standort aufgestellt wird. Ebenso müssen Sie die Sicherheitsbestimmungen für Druckleitungen einhalten.

Wer sein Hauswasserwerk nach Fertigstellung nicht von einem Sachverständigen überprüfen lassen möchte, muss zudem auch noch folgende Aspekte erfüllen:

  • Förderung eines kleinen Volumens von bis zu 6.000 l/h mit wenig Druck
  • Verwendung eines baumustergeprüften Druckbehälters
  • Ergänzung des sich im Druckbehälter befindlichen Luftpolsters ausschließlich durch die Wasserpumpe

 

Stand: 2014

Bildquelle: © RioPatuca Images - Fotolia.com