Beim Hausbau an die Zukunft denken: Kinder, Job, Seniorenalter

17.07.2017
Planungsphase

Abbildung 1: In der Planungsphase schon an die Zukunft denken.

Sturzrisiko.

Abbildung 2: Der Treppenlift schenkt Sicherheit und minimiert das Sturzrisiko.

Ein Haus zu bauen ist für die meisten Privatleute ein einmaliges Projekt. Entsprechend sorgfältig sollte die Planung ausfallen. Es gibt viel zu bedenken, damit das Haus durch alle Lebensphasen hindurch nutzbar bleibt. Gebaut wird oft in jungen Jahren und das heißt, dass in Hinblick auf die Familienplanung, auf berufliche Pläne und auf die Ansprüche im Seniorenalter Rücksicht zu nehmen ist. So vorausschauend geplant wird aus dem Eigenheim eine Immobilie für alle Lebensphasen.


Der Grundriss: Die geplante Nutzung bedenken

Bei der Grundrissplanung sollten Häuslebauer unbedingt darüber nachdenken, wie sich die Nutzung der Immobilie über die Jahre hinweg voraussichtlich entwickeln wird. Zugegeben, es ist nicht immer mögliche, alle Eventualitäten abzudecken, aber es gibt flexible Lösungen, die bedarfsgerechte Anpassungen in der Zukunft zulassen.

Es ist eine grundsätzliche Frage, ob Kinder ins Haus kommen und entsprechend Platz nötig ist. Ein oder zwei Kinderzimmer mit einzuplanen, ist in Abhängigkeit von der eigenen Familienplanung, ein absolutes Muss. Stehen berufliche Prioritäten weit oben auf der Liste, kann die Berücksichtigung eines Arbeitszimmers von zentraler Bedeutung sein.


Fallbeispiel: Eine Buchhalterin und ein Handwerker heiraten und planen zwei Kinder.


Der Grundriss sieht im Erdgeschoss ein Arbeitszimmer für die Ehefrau vor. Das Homeoffice ist so groß, dass es später als Schlafzimmer für das Ehepaar im Seniorenalter dienen kann. Ein Badezimmer im Erdgeschoss mit alters- und behindertengerechter Raumaufteilung ist ebenfalls eingeplant. Die große Wohnküche mündet in das Wohnzimmer mit ebenerdigem Zugang zum Garten. Das Treppenhaus ist getrennt von den Wohnräumen angelegt, so dass später die obere und untere Etage voneinander getrennt werden können. Elternschlafzimmer mit großem Balkon, zwei Kinderzimmer und ein Badezimmer liegen in der ersten Etage. In der Wand zwischen Badezimmer und dem Elternschlafzimmer sind bereits Wasseranschlüsse und ein Abfluss für eine nachträglich einzubauende Küche vorgesehen.

Die Nutzung des Einfamilienhauses ist bis zu Ende gedacht, denn es lässt sich mit wenig Aufwand in ein Zweifamilienhaus umbauen. Auch Strom-, Heizungs- und Wasserkreislauf sind entsprechend dieser langfristigen Planung ausgerichtet, so dass später der Energieverbrauch für die Wohnung im Erdgeschoss getrennt von der Obergeschosswohnung abgerechnet werden kann.


Bestehende Immobilien mit geringem baulichen Aufwand seniorengerecht nachbessern

Nicht immer gelingt es, so vorausschauend wie im Fallbeispiel zu planen und zu bauen. Es ist nicht alleine eine Frage des Wollens, sondern auch eine Frage des Geldbeutels. Wer mehr auf das Budget achtet, kann dennoch alltagstaugliche Lösungen finden, um im Seniorenalter im Eigenheim zu bleiben. Hauptsächlich geht es darum, das Sturzrisiko zu minimieren.


Treppenlift einbauen

Die größte Hürde für Senioren im Alltag ist oft die Treppe. Besteht keine Möglichkeit, komplett ins Erdgeschoss zu ziehen, ist ein Treppenlift erste Wahl. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Ausführungen von Treppenliften. Auch Lifte, die Personen in Rollstühlen transportieren, sind zu haben. Im Beitrag „Sitzlift – der Klassiker unter den Treppenliften“ ist zu lesen:

Ein Sitzlift gilt als der Klassiker unter den Treppenliften. Es gibt in sowohl für Innentreppen als auch für den Außenbereich, um z. B. Stufen zum Hauseingang zu überwinden.“

Ein Sitzlift lässt sich im Prinzip an jeder Treppe installieren. Je nach Ausführung wird er auf den Treppenstufen und/oder an der Wand befestigt und braucht nicht viel Platz. Der Sitz lässt sich bei manchen Modellen hochklappen, ebenso die Fußstützen. So bleibt die Treppe grundsätzlich für jeden begehbar. Der Treppenlift erleichtert Senioren das Leben erheblich und auch Angehörige sind froh, dass die Treppe nun problemlos überwunden werden kann.


Badezimmer mit wenig Aufwand sicherer machen

Ein altersgerechtes Badezimmer ist der zweite große Punkt, der dazu beiträgt, dass Senioren weiterhin in ihrem Eigenheim leben können. Ein kompletter Umbau zu einem seniorengerechten Bad ist bestimmt die beste Option. Aber das kann mitunter hohe Kosten verursachen, besonders dann, wenn eine Rundum-Sanierung geplant ist. 20.000 € sind dann schnell verbraucht.

Doch auch schon mit kleinen Hilfen kann der Alltag für Senioren deutlich vereinfacht werden. Griffe neben der Toilette, an der Badewanne und an der Dusche sind erste wichtige Maßnahmen für eine sichere Nutzung. Ein abgesenkter Sitz in der Badewanne ist ebenfalls eine Kleinigkeit mit großer Wirkung. Zudem ist der Austausch einer alten Duschtasse mit hohem Einstieg durch eine möglichst flache Variante eine sinnvolle Investition, wenn das Geld für eine bodengleiche Dusche oder den kompletten Badezimmer-Umbau nicht reicht.

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