Welche Bodenbeläge passen am besten zu einer Fußbodenheizung?

03.06.2015
Bodenbeläge und Fußbodenheizung

Bodenbeläge und Fußbodenheizung

Es gibt Bodenbeläge, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften besonders gut als Bodenbelag für eine Fußbodenheizung eignen, während andere die Vorteile einer Fußbodenheizung eher hemmen. So gibt es bei den Bodenbelägen Unterschiede hinsichtlich ihrer optimalen Wärmewirkung, die unter anderem abhängig ist von der jeweiligen Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags. Ob ein Bodenbelag sich für die Verlegung auf Fußbodenheizung nach DIN 4725 und DIN 44576 eignet, geht aus den Angaben der Hersteller hervor, die auf der Verpackung angebracht sind oder beim Hersteller erfragt werden können.


Bodenbeläge, verschiedene Materialien und Auswahlkriterien

Die verschiedenen Bodenbeläge unterscheiden sich durch die Wärmedurchlässigkeit ihrer Materialien. Durch Fliesen gelangt die Wärme schneller und leichter in einen Raum als beispielsweise durch Parkett. Verantwortlich dafür ist der Wärmedurchlasswiderstand, der aus der Dicke und der Wärmeleitfähigkeit eines Bodenbelags errechnet wird. Grundsätzlich gilt, dass das Zirkulationswasser der Fußbodenheizung umso mehr aufgeheizt werden muss, je dicker der Bodenbelag ausfällt und je größer der Wärmedurchlasswiderstand ist, was sich negativ auf die Heizkosten auswirkt. Umgekehrt bedeutet das, dass je niedriger der Wärmedurchlasswiderstand ist, umso effektiver ist die Wärmeabgabe. Ebenfalls wichtig für die Wahl des Bodenbelages bei einer Fußbodenheizung ist die Wärmeleitfähigkeit. Je höher ihr Wert ausfällt, umso schneller kann die Wärme an den Raum abgegeben werden. Beim Kauf eines Bodenbelags für eine Fußbodenheizung sollten deshalb die genannten Aspekte berücksichtigt und die verschiedenen, zur Verfügung stehenden Bodenbeläge auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden.


Parkett, Holzdielen und Korkboden

Auch Parkett, Holzdielen und Korkboden eignen sich unter bestimmten Voraussetzungen als Bodenbelag für eine Fußbodenheizung. Entscheidet man sich für Holz, kommt es auf die Wahl der Holzsorte an. Holzdielen und Korkboden haben einen vergleichsweise hohen Wärmedurchlasswiderstand, weshalb sie auf eine leistungsfähige Fußbodenheizung angewiesen sind. Holzdielen werden häufig zusammen mit einer darunter liegenden Holzbalkendecke verlegt. Holz hat allerdings den Nachteil, dass es sich aufgrund der durch die Fußbodenheizung wechselnden Temperaturen ausdehnen oder schwinden kann. Das hat zur Folge, dass sich kleine Risse oder auch größere Fugen bilden können, was die Optik nachhaltig stören kann. Eine vollflächige Verklebung, die bei einer Fußbodenheizung empfehlenswert ist, kann die Entstehung von Fugen begünstigen, was besonders bei weichen Holzarten passiert. Deshalb sind bei einer Fußbodenheizung harte Hölzer die bessere Wahl, also Nussbaum, Kirsche, Eiche oder Bambus im Gegensatz zu weichen Holzarten wie Ahorn und Buche.


Teppich oder Teppichboden

Je dicker ein Teppich oder Teppichboden ist, umso schlechter ist seine Wärmeleitfähigkeit und umso höher ist der Wärmedurchlasswiderstand, wobei die Qualität des Teppichs oder Teppichbodens eine nachrangige Rolle spielt. Eine schlechte Wärmeleitfähigkeit und ein hoher Wärmedurchlasswiderstand werden begünstigt, wenn der Teppichboden mit einem Schaumstoffrücken ausgestattet ist. Die Wärmeabgabe wird dadurch nicht nur gehemmt, der Teppich ist durch den Schaumstoffrücken auch leichter entflammbar. Es gibt jedoch auch Teppiche und Teppichböden, bei denen die Vorteile überwiegen, weil sie speziell für Fußbodenheizungen konzipiert sind. Sie sind sehr flexibel und reagieren auf Temperaturschwankungen nicht mit Verformung oder Veränderung ihrer Produkteigenschaften. Auf beheizten Böden wird Teppichboden vollflächig mit einem Spezialkleber mit dem Untergrund verklebt.


Laminatböden

Anders als beispielsweise Parkett ist Laminat wasserdicht, schlagfest und kann auch höhere Temperaturen aushalten. Der Vorteil von Laminat ist das leimfreie Verarbeiten durch moderne Klicksysteme, die teilweise mit Trittschalldämmung angeboten werden. Parkett und Laminat können auch schwimmend verlegt werden, wobei diese Technik nicht für eine Fußbodenheizung geeignet ist. Das liegt daran, dass zwischen dem Fußboden und der Heizung ein Luftraum erzeugt wird, der Wärme aufnimmt, sodass eine flächendeckende Wärmeabgabe nicht sichergestellt ist. Vermeiden lässt sich das Entstehen eines Luftraums dadurch, dass die Bodenbeläge vollflächig verklebt werden.


Fliesen und Naturstein

Fliesen und Naturstein verfügen beide über eine hohe Wärmeleitfähigkeit und sind insoweit der ideale Bodenbelag für eine Fußbodenheizung, da die Wärmeabgabe energieeffizient und flächendeckend erfolgt. Als Naturmaterialien haben sie die Fähigkeit, die Wärme zu speichern und kontinuierlich an die Umgebung abzugeben. Diese Vorzüge gelten unter anderem auch für Marmor, Sandstein und Kalkstein. Sie alle haben hervorragende Wärmeleiteigenschaften, wobei vor allem der Steinfußboden eine gleichmäßige Wärmeabgabe sicherstellt.